
Schulabmeldungen erreichen wieder das Niveau vor der Pandemie
Die Anmeldungen für den häuslichen Unterricht in Österreich haben sich wieder auf das Niveau vor der Coronavirus-Pandemie eingependelt. Das Bildungsministerium gab heute bekannt, dass derzeit rund 1.800 Kinder und Jugendliche im häuslichen Unterricht sind. Diese Entwicklung wurde im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) an das Ressort von Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) erörtert.
Hintergrund der Entwicklungen
Während der Pandemie kam es zu einem signifikanten Anstieg der Schulabmeldungen, der sich verdreifachte. Dies führte dazu, dass der Zugang zum häuslichen Unterricht strenger geregelt wurde. In Österreich gilt eine Unterrichtspflicht, die bedeutet, dass Schüler, um eine Schulstufe erfolgreich abzuschließen, am Ende des Schuljahrs eine sogenannte Externistenprüfung ablegen müssen. Diese Regelung unterscheidet sich von dem Konzept der Schulpflicht, das in vielen anderen Ländern vorherrscht.
Vor der Pandemie waren jährlich zwischen 2.300 und 2.600 Kinder und Jugendliche, was etwa 0,3 Prozent der schulpflichtigen Kinder entspricht, zu Beginn des Schuljahres zum häuslichen Unterricht abgemeldet. Im Schuljahr 2021/2022, als während der Pandemie unter anderem negative Coronavirus-Tests und das Tragen von Masken an Schulen verpflichtend waren, stieg diese Zahl sprunghaft auf 7.515, was etwa 1 Prozent der Schulpflichtigen ausmachte.
Aktuelle Zahlen und Ausblick
Im Schuljahr 2022/2023 war ein Rückgang zu verzeichnen, sodass die Zahl der Kinder im häuslichen Unterricht zu Beginn des Schuljahres auf 4.083 fiel. Zu den Semesterferien reduzierte sich diese Zahl weiter auf 3.290. Für das laufende Schuljahr sind bislang keine endgültigen Zahlen verfügbar. Jedoch wurden bereits 1.751 Reflexionsgespräche durchgeführt, und in 26 Fällen wurde der häusliche Unterricht von den Bildungsdirektionen untersagt, da die verpflichtenden Reflexionsgespräche nicht absolviert wurden.
Das Ministerium geht davon aus, dass die Zahl der schulpflichtigen Kinder im häuslichen Unterricht im aktuellen Schuljahr wieder auf dem Niveau vor der Pandemie liegt. Diese Einschätzung basiert auch auf der Überlegung, dass die Bildungsdirektionen bereits zu Beginn des Schuljahrs die Teilnahme am häuslichen Unterricht untersagt hatten. Die Entwicklungen im Bereich des häuslichen Unterrichts werfen somit einen Blick auf die Veränderungen im Bildungssystem, die durch die Pandemie und die damit verbundenen Regelungen ausgelöst wurden.
Quelle: https://orf.at/stories/3394155/
