Alltage,  Nachrichten

US-Katastrophenbehörde fehlt an Hurrikan-Vorbereitungsstrategie

Nur zwei Wochen vor Beginn der Hurrikansaison in den USA befindet sich die US-Koordinationsstelle für Katastrophenhilfe (FEMA) in einer kritischen Lage. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ (WSJ) hat die Behörde keinen vollständigen Plan zur Bewältigung der bevorstehenden Herausforderungen, obwohl der neue FEMA-Leiter, David Richardson, angab, dass der Plan zu 80 bis 85 Prozent fertig sei. Diese unzureichenden Vorbereitungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem eine besonders starke Hurrikansaison erwartet wird.

Vorbereitungen hinter dem Zeitplan

Richardson äußerte sich gegenüber Mitarbeitern, dass die FEMA „bis zu einem gewissen Grad“ für die Katastrophensaison bereit sei, doch die Behörde liegt mit ihren Vorbereitungen Monate hinter dem ursprünglich festgelegten Zeitplan zurück. Bei einem Treffen mit den Mitarbeitern wies Richardson auf die Schwierigkeiten hin, die durch die unklaren Vorgaben von US-Präsident Donald Trump entstanden sind. Dieser hatte angekündigt, die Schließung der FEMA in Erwägung zu ziehen und den Bundesstaaten mehr Verantwortung im Bereich der Katastrophenhilfe zu übertragen. Ein Video des Treffens liegt dem WSJ vor und zeigt die Unsicherheiten, mit denen die Behörde konfrontiert ist.

Richardson, der erst vor einer Woche die Leitung der FEMA übernommen hatte, bringt keine Erfahrung im Notfallmanagement mit. Vor seiner Ernennung war er Beamter im Ministerium für Innere Sicherheit. Mitarbeiter der Behörde berichten, dass Richardson den Vorbereitungsplan eigenständig erarbeitet, ohne auf die Expertise seiner Kollegen zurückzugreifen. Dies wirft Fragen zur Effektivität der Planungen auf.

Herausforderungen innerhalb der FEMA

Laut dem WSJ kämpft die FEMA nicht nur mit unzureichenden Planungen, sondern auch mit einem Rückgang der Mitarbeiterzahl und Unruhe in der Führungsebene. Der ehemalige FEMA-Leiter Cameron Hamilton hatte vor einem Kongressausschuss betont, dass er gegen eine Abschaffung der Behörde sei, was die internen Spannungen weiter verschärfen könnte. Ein Mitarbeiter des Heimatschutzministeriums, dem die FEMA untersteht, wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete sie als „unbegründete Meinung eines Beamten innerhalb der Behörde“.

Zusätzlich zu den Herausforderungen innerhalb der FEMA ist auch die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) betroffen. Diese zentrale Wetter- und Ozeanografiebehörde hat durch Personalkürzungen seitens der US-Regierung derart an Kapazitäten eingebüßt, dass in bestimmten Regionen der reguläre Dienst nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Dies könnte dazu führen, dass wichtige Wetterwarnungen fehlerhaft sind oder ganz ausbleiben, was in der kommenden Hurrikansaison fatale Folgen haben könnte.

Quelle: https://orf.at/stories/3393814/

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert