
Wiederherstellung von Kindergärten hat höchste Priorität
Österreich investiert im europäischen Vergleich erheblich in die Bildung, jedoch fällt der Anteil an Ausgaben für die Elementarbildung, insbesondere für Kindergärten, relativ gering aus. Bildungsminister Martin Wiederkehr kündigte daher an, dass der Ministerrat in der kommenden Woche zusätzliche 32 Millionen Euro für die Bildung beschließen wird. Diese Investition soll die Schaffung von 4.000 neuen Ausbildungsplätzen im Bereich der Elementarpädagogik zur Folge haben.
Studium der Elementarpädagogik und verpflichtendes Kindergartenjahr
Im Rahmen dieser Initiative wird ein neues Studium der Elementarpädagogik eingeführt, das dazu beitragen soll, den Beruf der Elementarpädagogin und des Elementarpädagogen attraktiver zu gestalten. Ab dem Jahr 2027 soll zudem ein zweites Kindergartenjahr verpflichtend werden. Wiederkehr betonte, dass diese Maßnahme die Integration und die Verbesserung der Deutschkenntnisse von Kindern fördern soll. Insbesondere in Einrichtungen, in denen viele Kinder nicht Deutsch als Erstsprache sprechen, sei die bisherige einjährige Kindergartenpflicht unzureichend.
Um auch in den weiterführenden Schulen die Sprachförderung zu verbessern, plant Wiederkehr, die Deutschförderung im kommenden Schuljahr zu verdoppeln. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler in Wien und anderen Ballungsgebieten über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen, was deren schulische Entwicklung beeinträchtigen kann.
Lehrkräftemangel und Attraktivität des Lehrerberufs
Ein zentrales Anliegen des Bildungsministers ist der bestehenden Lehrkräftemangel, der durch hohe Teilzeitquoten und bevorstehende Pensionierungen verstärkt wird. Wiederkehr sieht es als seine oberste Aufgabe, diesen Mangel bis 2029 zu beheben. Um den Beruf attraktiver zu gestalten, will er die Schulen besser unterstützen und das gesellschaftliche Ansehen des Lehrerberufs erhöhen. „Wir brauchen die besten Personen in den Klassenzimmern. Dort entscheidet sich die Zukunft“, erklärte Wiederkehr.
Ein weiterer Aspekt, den Wiederkehr ansprechen möchte, ist der Ausbau der Kinderbetreuung. Dies soll es jungen Pädagoginnen und Pädagogen ermöglichen, mehr Stunden zu arbeiten und somit den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Geplante Bildungsreform und Entbürokratisierung
Im Rahmen seiner umfangreichen Bildungsreform, die als die „größte seit 1962“ bezeichnet wird, plant Wiederkehr die Einführung eines „Chancenindex“. Dieser Index soll Schulen mit besonderen Herausforderungen zusätzliche Unterstützung bieten. Zudem ist die Einführung eines Pflichtfachs „Demokratiekunde“ ab der Unterstufe vorgesehen, um Wertevermittlung und demokratische Bildung zu fördern. Ein weiteres Fach, „Finanzbildung“, könnte ab der Oberstufe schulautonom angeboten werden. Diese Reformen zielen darauf ab, die Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu steigern.
Wiederkehr strebt zudem eine Entbürokratisierung des Schulsystems an, um Lehrkräften mehr Freiraum für ihre Unterrichtstätigkeit zu verschaffen. Er äußerte sich optimistisch, dass der Lehrermangel bis 2029 behoben werden kann, verweist jedoch gleichzeitig auf unvorhersehbare gesellschaftliche Entwicklungen, die Herausforderungen für das Bildungssystem darstellen können.
Klarheit in der Verantwortlichkeit und zusätzliche Mittel für Projekte
Ein weiterer Punkt, den Wiederkehr anspricht, ist die Notwendigkeit, die Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Ländern klarer zu definieren, um den sogenannten „Kompetenzdschungel“ zu beseitigen. Er plädiert für eine erhöhte Zuständigkeit des Bundes im Bildungsbereich, um die Effizienz und Klarheit im System zu verbessern.
Abschließend zeigte sich Wiederkehr stolz darauf, im
Quelle: https://orf.at/stories/3395493/
